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Weil es einige von euch bereits bemerkt haben und sich die Berichte häufen, ist hier eine Zusammenfassung der aktuellen Situation bezüglich der unstimmigen Preise, die zurzeit von der Amazon PA API 5 für einige (nicht alle) Produkte geliefert werden.
Die API liefert verschiedene Arten von Preisen. Der interessanteste ist der Preis, der in der “Buy Box” auf der Produktseite aufgeführt ist. In der Regel ist dies der beste Preis für ein neues Produkt. Dafür gibt es im API-Ergebnis im Abschnitt ” Offers” einen Hauptdatensatz, der bisher diesen “Buy-Box-Preis” wiedergibt (für die Experten: zumindest wenn der Wert “IsBuyBoxWinner” true war).
Zurzeit aber stimmt dieser Eintrag für den Hauptpreis bei einigen Produkten nicht mehr mit dem auf der Produktseite überein. Teilweise wird der beste Preis für gebrauchte Produkte ausgeliefert oder der günstigste Preis, der in der Liste aller Neu-Preise zu finden ist. Ein Muster ist nicht zu erkennen.
Um zu zeigen, dass dies kein Problem der ASA2-Logik ist, habe ich die Situation mit Amazons eigenem Scratchpad analysiert und festgestellt, dass es im Vergleich zur Produktseite unstimmige und irreführende Preise ausgibt. Hier sind ein paar Beispiele:
Beispiel 1
Produktseite
Das ist die Produktseite einer Playstation 4 im deutschen Amazon-Store am 23.06. um ca. 22 Uhr abends. Der Hauptpreis für eine neue Konsole wird mit 299,00 € angegeben.
Amazon Scratchpad
Zur gleichen Zeit zeigte das Amazon Scratchpad in seiner Produktbox einen Preis von 214,99 € an:
API JSON Ergebnis
Aus den von der API zur Verfügung gestellten Daten ist ersichtlich, dass der niedrigste Gebrauchtpreis, der auf der Produktseite zu sehen ist, für den Hauptpreis verwendet wird. Dieser Preis ist jedoch in den API-Daten nicht als niedrigster Gebrauchtpreis enthalten (dieser beträgt 294,00 €). Wie im Ergebnis zu sehen ist, ist der Hauptpreis der Produktseite nicht enthalten. Es gibt nur 299,99 aber nicht 299,00.
Unabhängig davon, wie man die Daten interpretiert, macht es keinen Sinn, dass die Scratchpad-Box einen Preis von 214,99 hat, was dem Benutzer ein Schnäppchen suggeriert, wenn er dann auf der Produktseite erfährt, dass dies der beste Gebrauchspreis ist.
Beispiel 2
Produktseite
Dies ist die Produktseite von Kopfhörern im deutschen Amazon-Shop am 23.06. gegen 22.00 Uhr. Der Hauptpreis für ein neues Produkt ist mit 229,00 € angegeben.
Amazon Scratchpad
Zur gleichen Zeit zeigt Amazons Scratchpad einen Preis von 198,00 € in seiner Produktbox.
API JSON Ergebnis
Auch hier scheint der Gebrauchspreis der Hauptpreis zu sein, der von der API verwendet wird. Diesmal wird er auch in der Zusammenfassung der Gebrauchtpreise (am unteren Rand des Screenshots) als günstigster Preis angegeben. Der Preis von 229,00 €, der der Hauptpreis auf der Produktseite ist, wird von der API als niedrigster neuer Preis geliefert.
Beispiel 3
Produktseite
Dies ist ein kurioser Fall, denn in der Buy-Box wird ein gebrauchtes Produkt gelistet, das sogar teurer ist, als das günstigste neue Produkt! Nach dem Vergleich aller Angebote fällt auf, dass in der Buy-Box das günstigste Produkt gelistet wird, das per Amazon Prime verfügbar ist.
Vermutung
Sollte das bedeuten, dass ein neuer Preis-Algorithmus Amazon Prime Produkte bevorzugt, obwohl es bessere Angebote gibt, die nicht per Prime verfügbar sind? Und wird dieser Algorithmus aktuell nur auf der Shop-Seite getestet und die API arbeitet noch nach dem bisherigen Mechanismus?
Amazon Scratchpad
Sogar das Amazon Scratchpad zeigt den niedrigsten Neu- und Gebrauchtpreis unabhängig von der Verfügbarkeit per Prime, so wie ASA2.
API JSON Ergebnis
Im JSON Ergebnis des Amazon Scratchpad ist zu erkennen, dass der aktuelle Buy-Box Gewinner der Produktseite überhaupt nicht im API-Ergebnis enthalten ist.
Workarounds
Um zu vermeiden, dass im blödesten Fall von ASA2 überhaupt kein Preis angezeigt wird, aktiviert bitte die Option AutoPrice considers LowestNewPrice, die schon per Standard aktiviert sein sollte und IsAvailable if other offers, die nicht im Standard aktiviert ist. Prüft bitte auch, ob euch die anderen Optionen bezüglich der AutoPrice-Berechnung in dieser Situation helfen können.
Conclusion
Da es bei den Analysen kein eindeutiges Muster zu erkennen gibt, macht es zum aktuellen Zeitpunkt keinen Sinn, seitens ASA mit neuen Berechnungsverfahren für den Preis einzuschreiten. Das Verhalten der PA API 5 scheint hierzu nicht konsistent und wirkt eher wie ein Fehlverhalten.
Es bleibt zu hoffen, dass die Amazon PA API-Abteilung diese Situation so schnell wie möglich erkennt und verbessert, so dass die Preise einfach wieder wie bisher funktionieren.
Updates
- 25. Juni: Nachdem ich diesen Artikel geschrieben habe, habe ich mich an einer Diskussion im AWS-Forum beteiligt. Dort berichten andere, die nicht ASA nutzen, vom selben Problem mit der PA API. Auch sie hoffen, dass Amazon diese Situation bald fixen wird.
- 12. Juli: Beispiel 3 (Bevorzugung von Prime-Produkten?)
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